Blau. Alles ist blau. Bis in die Ferne zum Horizont und darüber hinaus geht es mit dem Himmel weiter. Manchmal scheint es als würde diese Linie fast verschwimmen.
Im Vordergrund hingegen kommen und gehen die Wassermassen. Die Wellen bilden weiße Streifen. Es können ganz kleine Wellen sein, die gemütlich zum Strand schwappen oder die ganz großen, die mit lautem Getose alles mit sich reisen.
Aber warum sehen wir so gerne das Meer? Warum hat es diese besondere Wirkung?
Hier für mich die offensichtlichen Gründe…
Das Gefühl von unendlicher Freiheit
Wenn ich in mich hineinhorche, ist es die unendliche Weite, die mich fasziniert. Nichts steht dem Horizont im Weg. Der Himmel scheint hier so frei zu sein, dass man ihn vollkommen wahrnehmen kann. Im Alltag in der Stadt gibt es dagegen kaum eine Möglichkeit den Horizont zu sehen.
Eine unbändige Kraft
Wasser bricht den stärksten Stein.Sprichwort
Auch die Kraft des Meeres, mag ich, und wie der Wind das Wasser zu Wellen formt. Das Brechen der Wellen zu betrachten, tut einfach so gut. Wellen haben so eine natürliche Kraft. Echte Lebenskraft. Und diese sauge ich in mich auf, wenn ich das Meer sehe.
Es gibt aber noch viel mehr Gründe…
Das Geheimnis des Meeres
Das Meer ist geheimnisvoll, denn an der Oberfläche sehen wir zwar Schiffe und die Wellen, doch was dort alles in der Tiefe ist, können wir gar nicht sehen. Wir Menschen lieben Mysterien, Geschichten und wollen uns vorstellen, was da ist. Auf dem Grund des Meeres. Am anderen „Ende“ des Meeres. Wir haben also guten Grund zu träumen am Meer. Von Dingen, die wir nicht sehen, aber die bestimmt da sind. Und wer tut das nicht gern?
Sehnsucht oder Fernsucht
Wenn du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Holz zu sammeln, Aufgaben zu verteilen und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem großen, weiten Meer.
Antoine de Saint-Exupéry
Das nasse Blau weckt in uns Sehnsüchte an schöne Erinnerungen. Wir träumen uns weit weg, wenn wir auf das Meer schauen. Vielleicht auf eine Insel ganz weit weg. Oder womöglich sind wir gerade genau da und erleben den Urlaub oder das Abenteuer unseres Lebens. Und genau daran erinnern wir uns das nächste Mal, wenn wir wieder auf das Meer schauen. Diese Sehnsucht kann dann, wie im Zitat von Antoine de Saint-Exupéry beschrieben, zum Antrieb werden. Und somit unsere Träume wahr werden lassen.
Das Ungewisse im und auf dem Meer
Das Wesen des Meeres ist aus dem Tropfen nicht ersichtlich.
Kurt Tucholsky
Unglück auf hoher See. Tiefe Meeresschluchten. Verschiedenste Tierarten, die man noch nie gesehen hat. Das Meer ist eine Naturgewalt, die wir einfach bestaunen können, aber niemals vollständig im Griff haben. Auch wenn wir Menschen noch so alles planen und versuchen zu steuern, wird es uns niemals vollständig gelingen. Diese Gewissheit habe ich, wenn ich das Meer sehe.
Das pure Leben
Das Prinzip aller Dinge ist Wasser; aus Wasser ist alles, und ins Wasser kehrt alles zurück.
Thales von Milet, griechischer Philosoph und Mathematiker, einer der Sieben Weisen nach Aristoteles
Unterbewusst ist es allen klar: Ursprünglich kommt alles aus dem Wasser; sogar wir selbst. Das uns diese Tatsache nicht kalt lässt, ist wohl klar. Die gesamte Geschichte der Erde basiert auf der Tatsache, dass ohne soviel Wasser wohl auch nie so viel Leben entstanden wäre.
Entspannende Wirkung
Das Meer beruhigt, weil es sich bewegt.
Jürgen K. Hultenreich
Die Gleichmässigkeit der Wellen wirkt wie eine Hypnose. All der Stress des Alltags ist vergessen, wenn wir das sehen, was schon immer da war: das Meer.
Gesundheit
Aber nicht nur unserer Psyche ist geholfen, wenn wir uns das Meer ansehen. Endlich können unsere Augen entspannen und in die Ferne sehen. Das tun wir nämlich immer weniger, wenn wir daheim am PC sitzen. Im gleichen Moment nimmt der Körper über die Atemwege salzhaltige Luft auf, was schleimlösend wirkt. Das ist besonders für Asthmatiker oft der Grund für eine Kur am Meer. Die Haut wird außerdem mit Salz versorgt, das wirkt sich positiv auf Entzündungen und Schuppenbildung aus.
Das alles sind gute Gründe, das Meer zu sehen. Darüber hinaus bin ich aber noch einen Schritt weiter gegangen, denn tatsächlich nehmen wir doch mehr wahr als nur mit den Augen. Hier also noch zwei weitere Gründe.
Aktivierung der Sinne
Wahrscheinlich ist aber, dass es uns zum Meer zieht, weil alle unsere Sinne angesprochen werden, wenn wir am Meer sind. Wir spüren den Sand und das Wasser. Wir hören das Rauschen der Wellen und das Geschrei der Vögel. Wir schnuppern die Meerluft. Schmecken das Salzige beim Sprung ins Wasser. Das Meer zieht uns damit in seinen Bann und so vergessen wir auch schnell unseren Alltagsstress.
Die Beziehung zum Meer
Man stellte fest, dass wirklich jeder eine Beziehung zum Wasser hat, und sei sie negativ. Niemandem ist sie gleichgültig.
Susanne Schneider, Jornalistin der Süddeutschen Zeitung
Alles was in uns Emotionen auslöst, bedeutet uns etwas. Im Fall vom Meer gibt es viele verschiedene Bedeutungen für jeden und so scheint jeder seine eigene Faszination zum Thema „Meer“ zu haben.
Was löst das Meer in dir aus? Schreib dazu gerne einen Kommentar.
In diesem Sinne:
Sieh das Meer. Erlebe das Meer. Meer macht Laune!